Allgemeines zur Methode

Was ist eine Familienaufstellung eigentlich?

Die Familienaufstellung ist eine wirkungsvolle Methode, um Beziehungen und Dynamiken in Familien oder sozialen Systemen zu verstehen.

Unsere Leben werden häufig durch unterbewusste Glaubensmuster, Weltanschauungen oder Spannungen und Konflikte beeinflusst. Diese können beispielsweise aus unserem aktuellen familiären Umfeld stammen. Oft haben sie ihre Wurzeln aber auch tief in unserer Familiengeschichte: Unverarbeitete Emotionen wie Trauer, Wut oder Ängste werden häufig über Generationen weitergegeben, ohne dass wir uns darüber bewusst sind.

Indem wir unsere Familie oder bestimmte soziale Konstellationen aufstellen, lassen sich derartige Muster und Konflikte (besser) sichtbar machen. Wir können erkennen, wo seelische, aber auch chronisch gesundheitliche Probleme ihren Ursprung haben. Das gewonnene Verständnis kann helfen, mehr Klarheit zu gewinnen und Blockaden zu lösen.

Langfristig kann dies zu einer positiven Veränderung in zwischenmenschlichen Beziehungen und zu unserer persönlichen Entwicklung und unserem Wachstum beitragen.

Mehr über die Familienaufstellung erfahren

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Was wird bei einer Familienaufstellung gemacht?

Familienaufstellungen finden in einer geschützten Umgebung, entweder in Gruppen- oder Einzelsitzungen, statt. 

Vorab bespricht der Aufstellende sein Anliegen mit der Aufstellungsleiterin. 

Bei der Gruppenaufstellung wählt er anschließend Stellvertreterinnen für sich und seine Familienmitglieder aus und platziert diese intuitiv im Raum. Diese Aufstellung macht die Beziehungen unter den Familienmitgliedern deutlich.

Die Stellvertreter spüren sich in ihre Rolle herein, agieren frei und berichten, welche Gedanken in ihnen hochkommen, wie sie sich fühlen und was sie wahrnehmen. Durch ihre Positionierung im Raum, ihr Handeln und ihre Berichte werden verborgene Dynamiken und Verhaltensmuster sichtbar und Traumata aus vergangenen Generationen können ans Licht kommen. 

Wird die Einzelarbeit bevorzugt, erfolgt die Aufstellung mit Figuren oder Namenszetteln (sogenannte Bodenanker). Durch diese Variante gewinnt die Aufstellerin einen schnellen Überblick und kann in Zusammenarbeit mit der Aufstellungsleiterin besonders lange und intensiv in ihr soziales System eintauchen.

Anschließend wird reflektiert und mit der Aufstellung gearbeitet: Neue Blickwinkel werden beleuchtet, das Gesamtbild verändert sich, Konflikte werden aufgedeckt und im besten Fall gelöst. Außerdem können unverarbeitete Emotionen wie Trauer, Schuld oder Verantwortung, die wir von unserer Familie oder unserem Umfeld unbewusst übernommen haben, zurückgegeben werden. 

Mehr über den genauen Ablauf erfahren

Wann ist eine Familienaufstellung sinnvoll?

Eine Familienaufstellung ist in vielen Fällen sinnvoll. Beispielsweise bei Beziehungsproblemen, familiären Konflikten, großen Lebensveränderungen oder Unzufriedenheit im Berufsleben.

Aber auch wenn du dich grundsätzlich unwohl fühlst oder schlichtweg mehr über dich erfahren möchtest, sind Familienaufstellungen ein gutes Mittel, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Darüber hinaus sind Familienaufstellungen ein praktisches Werkzeug, um herausfinden, welche seelischen Spannungen zu unseren chronischen Krankheiten und Beschwerden beitragen.

Welche positiven Veränderungen kann eine Familienaufstellung mit sich bringen?

Eine Familienaufstellung kann auf unterschiedlichen Ebenen für eine positive Veränderung sorgen: 

  • Verständnis für Dynamiken: Es werden verborgene familiäre Dynamiken und Muster enthüllt. Dadurch kann die aufstellende Person ein tieferes Verständnis für ihre zwischenmenschlichen Beziehungen gewinnen. 
  • Erkennen von Blockaden: Persönliche Blockaden und emotionale Hindernisse, die durch familiäre oder andere soziale Einflüsse entstanden sind, können erkannt und aufgelöst werden.
  • Perspektivenwechsel: Indem soziale Dynamiken und verschiedene Blickwinkel betrachtet werden, können neue Erkenntnisse gewonnen werden.
  • Förderung von Liebe und Verständnis: Durch die Familienaufstellung können festgefahrene Muster durchbrochen und Mitgefühl und Verständnis erzeugt werden.

Insgesamt unterstützt eine Familienaufstellung Menschen dabei, emotionale Belastungen zu bewältigen, Beziehungen zu verbessern und den Weg zu einem harmonischeren Sozialleben zu ebnen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Gruppenaufstellung und einer Einzelsession?

Beide Optionen haben ihre Vorteile und grundsätzlich gilt: Das eine schließt das andere nicht aus! Für welche der beiden du dich (zunächst) entscheidest, hängt also ganz von deinen persönlichen Wünschen und Präferenzen ab.

Bei der Gruppenaufstellung geht es dynamischer zu: Die Teilnehmenden agieren als Stellvertreter und tragen aktiv zu der Gesamtatmosphäre bei. Sie zeigen Emotionen, bewegen sich im Raum und teilen ihre Gedanken. Dadurch kann Verborgenes sehr schnell sichtbar gemacht werden.

Gerade wenn du neu bist, eignet sich diese Methode sehr: Du kannst erst einmal als Stellvertreterin dabei sein und dir einen ersten Einblick verschaffen. Dadurch steigst du sanft ein und weißt besser, was auf dich zukommt, wenn du selbst ein Thema aufstellen möchtest.

Eine Gruppenaufstellung dauert ca. 3 Stunden, in denen 3 – 4 Anliegen (von unterschiedlichen Teilnehmenden) aufgestellt werden. Sie finden meist am Wochenende in Berlin Treptow-Köpenick statt.

In Einzelsessions hingegen nutzen wir die gesamte Zeit nur für dich und dein Anliegen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, besonders tief einzutauchen und deine Familiengeschichte ausgiebig zu betrachten. Wenn es die Zeit zulässt, können wir sogar unterschiedliche Themen aufstellen und besprechen.

Diese Variante eignet sich, wenn du besonders große Hemmungen in der Gruppe hast oder dich deinen Anliegen schlichtweg besonders lange und intensiv widmen möchtest.

Die Einzelsessions dauern 2 Stunden, können flexibel vereinbart werden und finden ebenfalls in Berlin Treptow-Köpenick statt.

Wie lange dauert eine Familienaufstellung?

Eine Gruppensession dauert ca. 3 Stunden. In dieser Zeit werden meist 3 – 4 Anliegen (von unterschiedlichen Teilnehmenden) für jeweils ca. 30 – 45 Minuten aufgestellt.

Die Einzelsessions dauern 2 Stunden. Dabei hast du die Möglichkeit, die gesamte Zeit für eine einzige Aufstellung zu nehmen und wirklich in die Tiefe zu gehen. Alternativ kannst du auch in die Breite gehen und mehrere Anliegen aufstellen.

Individuelle Fragen

Kann ich direkt bei meiner ersten Sitzung ein Anliegen aufstellen?

Ja, das kannst du.

Bei der Einzelsession beginnen wir, nach einem kurzen Kennenlernen, direkt mit der Aufstellungsarbeit und widmen uns intensiv deinen Anliegen.

Und auch bei der Gruppenaufstellung darfst du bereits bei deinem ersten Besuch ein eigenes Anliegen aufstellen. 

Aber: Es ist kein Muss!

Wenn du dich erst einmal langsam herantasten und die Methode kennenlernen möchtest, kannst du auch “nur” als Stellvertreterin dabei sein. Ganz so, wie du dich wohlfühlst!

Ich traue mich nicht, in der Gruppe zu arbeiten. Ist eine Aufstellung trotzdem was für mich?

Es ist ganz normal, dass du zu Beginn etwas Hemmungen hast, in einer Gruppe zu arbeiten. Ich kann dir aber versichern, dass du dich schnell daran gewöhnen und vielleicht auch Freude daran finden wirst.

Wenn du zum ersten Mal dabei bist und es dir lieber ist, kannst du auch “nur” als Stellvertreterin agieren. So hast du die Chance, erst einmal einen besseren Eindruck zu bekommen und dich langsam vorzutasten.

Außerdem kann ich dir versichern, dass sich jede Sitzung als geschützter Raum versteht. Wir sind alle füreinander da und nichts von dem, was wir besprechen, dringt nach außen.

Wenn du dir dennoch unsicher bist, kannst du natürlich auch eine private Familienaufstellung buchen. In diesem Fall sind wir nur zu zweit und nutzen Figuren oder Zettel für die Stellvertreter.

Ich habe eine chronische Krankheit. Können mir Familienaufstellungen auch damit helfen?

Ja, Familienaufstellungen können dir auch bei chronischen Beschwerden helfen. 

Derartige Leiden haben ihre Ursache häufig tief in unserem Inneren oder in unserem (Familien-)System: Unterbewusste Traumata, konstante Anspannung oder negative Glaubensmuster wirken sich nicht nur auf unsere Psyche, sondern genauso auf unserem Körper aus.

In einer Aufstellung können wir deine chronischen Gesundheitsprobleme aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und herausfinden, welche Faktoren zu diesen beitragen. Dadurch können sich unbewusste Blockaden lösen und Veränderungen in deinem Leben werden möglich.

Wie viele Aufstellungen benötige ich, um mein Anliegen zu bearbeiten?

Wie viele Aufstellungen nötig sind, um dein Anliegen (bzw. deine Anliegen) zu bearbeiten, kann ich nicht pauschal sagen. Es hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, beispielsweise der Komplexität deines Anliegens oder deinem aktuellen Problembewusstsein.

Manchmal reicht eine einzige Aufstellung, um ein Anliegen zu bearbeiten und für positiven Umschwung zu sorgen. Andere Male hingegen sind mehrere Sitzungen notwendig, um an diesem Punkt zu gelangen.

Was ich aber versprechen kann, ist, dass dir jede einzelne Sitzung neue Aufschlüsse, Erkenntnisse und Impulse bringen wird.

Ich mache gerade eine Therapie. Kann ich zusätzlich an einer Aufstellung teilnehmen?

Grundsätzlich kannst du auch bei einer laufenden Therapie an Familienaufstellungen teilnehmen. Ich bitte dich jedoch, dies zur Sicherheit mit deiner Therapeutin oder deinem Therapeuten zu besprechen.

Kann ich auch für meine Kinder eine Aufstellung machen?

Ja, es ist möglich, dass du eine Aufstellung für deine Kinder machst. Hierzu berate ich dich gerne individuell.

Sind Familienaufstellungen auch für mein Kind geeignet?

Ja, Familienaufstellungen sind auch für Kinder geeignet und können ihnen (und der ganzen Familie) viele positive Vorteile bringen. 

Wenn ich mit Kindern arbeite, nutze ich das figürliche Aufstellen nach der GAMiKi-Methode. Es wurde speziell für die Arbeit mit Kindern entwickelt und hilft ihnen, ihre Gefühle bestmöglich zu vermitteln.  Gerade weil Kinder oft die Worte nicht finden, um ihre Gefühle zu erklären, kann man mit der GAMiKi-Methode in die Welt der Kinder eintauchen.

Ob die Eltern dabei anwesend sind oder nicht, wird ganz individuell entschieden. Das Wichtigste ist, dass sich dein Kind dabei wohlfühlt!

Falls du Interesse daran hast, berate ich dich gerne ausführlicher dazu.

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